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Historisches

 

 

Ehrenfeld 1914

 

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Ehrenfeld 1967 in Zahlen

Ehrenfeld hat 96.582 Einwohner; davon sind 6.986 unter 6 Jahre, 7.695 von 15-21 Jahre, 34.172 von 40-65 Jahre, 11.152 von 65 und mehr Jahre und 64 (ohne Altersangaben) alt. Von den 95.582 Einwohnern sind 68.604 Katholiken, 22.636 Protestanten und 2.499 ohne Konfessionsangabe. 2.866 sind im Berichtsjahr aus der DDR zugezogen.

Von den oben genannten 96.582 Einwohnern sind ferner 47.038 Erwerbspersonen, unterteilt in 4.229 Selbstständige, 1.253 mithelfende Familienangehörige, 2.454 Beamte, 14.128 Angestellte, 22.505 Arbeiter, 2.406 Lehrlinge und 63 ohne Berufsangaben. Hierzu kommen 18 Schüler als Erwerbspersonen und 10.093 Nicht-Erwerbspersonen. Der Stadtteil Ehrenfeld hat 9.560 Einzelpersonen-Haushalte, 28.807 Mehrpersonen-Haushalte und 31 Anstalten mit 1.115 Personen.

Dieser Stadtteil hat 4.778 Arbeitsstätten, davon sind 1.333 Handwerksrollen und 4.118 Einzelnhandelsniederlassung mit 44.739 Beschäftigten.

Das Alter der Wohngebäude in Ehrenfeld zeigt sich wie folgt: 
- 50 % bis 1918, 
- 20 % von 1918 bis 1948 und 
- 30 % von 1949 und später. 
Davon sind 3.261 Ein- und Zweifamilienhäuser, 4.144 Mehrfamilienhäuser, 304 sonstige Gebäude, 561 Notwohngebäude, 209 bewohnte Nichtwohngebäude = 8.479 bewohnte Gebäude.

Quelle: Ehrenfelder Wochenspiegel 10.05.1968

 

 

 

Ehrenfeld - Geisselmarkt

 

1863 ließen der Mitbegründer von Ehrenfeld Johann Wahlen und seine Frau zu Ehren der Himmelfahrt Mariens hier eine Kapelle erbauen. Im Volksmund heißt sie Maatkapell und ist Symbol des alten Ehrenfeld. Rechts neben der Kapelle sind die Bauten der Geisselstraße zu erkennen. Hier befindet sich auch die älteste Ehrenfelder Schule.

 

Moden-Finke auf dem Geisselmarkt

 

                           

 

 

 

Im Hintergrund

 erkennt man

 die St.

Josefs-Kirche,

die vor

 1913 noch

 den alten

 Turmhelm

 hatte.

 

 

 

Ehrenfeld 

 

Um 1845 wurde es innerhalb der alten Umwallung der Stadt eng. Aber draußen vor dem Ehrentore, war für Fabriken und Werkstätten, die mit der heraufkommenden Industrialisierung benötigt würden. Von Ehrenfeld war vor dieser Zeit jedoch noch nichts zu sehen. Aus dem Pfarramt von Sankt Rochus in Bickendorf befinden sich noch Urkunden aus dem Jahr 1840. Aus ihnen geht hervor, dass das gesamte Gebiet, das heute Ehrenfeld umschließt, zur Bürgermeisterei Müngersdorf gehörte. Dies Amt umfasste 14 Ortschaften. In diesen Urkunden lässt sich der Name Ehrenfeld nicht nachweisen, wohl findet sich darin für dies Gebiet als Namen das „Ziegelfeld" und weiter Mechtern (mit zwei Wohnhäusern, 16 Bewohnern, zwei Wirtschaftsgebäuden und fünf Scheunen); der Subbelrather Hof umfasste ein Wohngebäude mit 21 Bewohnern und neun Ställen. Der Ort Ziegelfeld selbst bestand aus zwei Wohnhäusern, zwei Wirtschaftsgebäuden und fünf Ställen. 17 Einwohner werden genannt.  Mechtern ist uralter, schon im Römischen genutzter Boden mit einer heiligen Geschichte. Hier soll nach der Legende der heilige Gereon mit den Thebäern den Märtgerertod gestorben sein. Über alle diese Örtlichkeiten breitet sich heute das ausgedehnte Areal von Ehrenfeld. 

Heute umfasst der Verwaltungsbezirk Ehrenfeld sechs Gebiete mit zusammen 43 400 Einwohnern. Davon entfallen auf Neu-Ehrenfeld 27 000, Vogelsang 9000, Bickendorf 15 900, Bocklemünd 2 200 und Ossendorf 4 500 Einwohner.

Die Stadt hat sich 1862 entschlossen, eine Straße nach dem sogenannten Begründer von Ehrenfeld, nach Franz Anton Kreuter, zu benennen. Dieser Kreuter war k ein Kaufmann der neuen Zeit, er war auch kein planender Verwaltungsbeamter, kein Spezialist. Er war das, was man einen alten Kölner nennen könnte. Er wurde 1810 in Köln geboren und war Sammler und Bewahrer von Werten des Kölner Volkstums, die ohne ihn sicher verloren gegangen wäre. So gab er 1852 Kölns Legenden, Sagen und Geschichten in einigen Bändchen heraus. Eine Zeit lang erschien von ihm eine Zeitschrift „Der Kölner Gabbeck, oder der Führer durch die Vergangenheit und Gegenwart"; er arbeitete intensiv an topographischen Aufnahmen in Kölner Straßen, war Zeichner, Verleger, Publizist, Redakteur, Antiquar und Buchdrucker in einer Person, halb Gelehrter, halb Buchhändler, ein Typus Mensch, wie ihn nur eine Stadt wie Köln hervorbringen konnte.

Eines Tages – im Jahre 1845 – überraschte Franz Kreuter seinen Stammtisch in der Brauerei „Zum Kaiser" in der Ehrenstraße, dem er als Präsidenten vorstand, mit den Worten: „Ich sin, dat dä Fastelovvend nit räch mih trecke well, weßt ehr wat, meer welle en neu Stadt baue, un dann solle se wahl kumme."

Er gab damit die Anregung zum Erwerb von Grundstücken in dem oben genannten Ziegelfeld zwischen der Venloer und der Subbelrather Straße und zur Errichtung der ersten Häuser der zukünftigen Gemeinde Ehrenfeld, die später einen außerordentlichen Auftrieb erlebte. Im Januar 1845 kauften die Herren Welter und Breuer, führende Mitglieder einer Baugesellschaft der Stadt Köln den Subbelrather Hof. Von dem Bauer Wahlen, der nicht an eine Genossenschaft verkaufen wollte, erwarben sie 18 Morgen Land, das an der Venloer Straße lag. Sofort teilte man das Gelände auf.  Aufgrund der niedrigen Bodenpreise fanden sich reichlich Interessenten. Es waren nicht nur Fabrikarbeiter, sondern auch Handwerker, Landwirte und Gewerbetreibende. 

1845 bereits eröffnete Philipp Hoffmann die erste Tapetenfabrik in dieser neuen Stadtgründung. An diesen Unternehmer erinnert noch die Philippstraße. Ein Jahr später wurden 218 Einwohner gezählt. Der Name für diese neue Stadt war Ehrenfeld,  das Feld, das vor dem Ehrentor lag. Bemerkenswert war, dass im Gegensatz zu ähnlichen stadtkölnischen Unternehmungen, wo die Grundstückpreise teilweise enorm hoch waren, billig, gemeinnützig und volkstümlich gearbeitet wurde. 

1850 fand das Gründungsunternehmen seinen Abschluss. 1868 hatten sich bereits zwanzig Fabriken und Werkstätten in Ehrenfeld niedergelassen. Sie zogen zwangsläufig schnell Arbeitskräfte nach. Ab 1861 verdoppelte sich in vier Jahren die Einwohnerzahl von 1272 auf 2.500. 1868 waren es 5.000, 1911 waren es 71.000 und 1922 waren es 76.000. Als 1860 auf dem Bahnhof Ehrenfeld die ersten Eisenbahnzüge hielten, die Personen und verarbeitete Waren leicht heranbrachten, war bereits aus dem ausgeziegelten Feld am Ehrentor die neue „Stadt" Ehrenfeld entstanden. 

Das neue Ehrenfeld wuchs  zu einem ansehnlichen Stadtgebilde, das am 1. April 1888 eingemeindet wurde. Im Jahre 1867 löste sich Ehrenfeld aus der Gemeindeverwaltung mit Müngersdorf und bildete bis zur Eingemeindung in den Bereich der Stadt Köln im Jahre 1888 eine eigene Verwaltungsgemeinde. Ende der achtziger Jahre hatten sich bereits zwölf Großbetriebe angesiedelt. Darunter befanden sich ein Mühlenbetrieb und der  jetzt wiederauf- und ausgebaute Betrieb von 4711, damals Maria Farina, der 1874 als Seifensiederei der Kölnisch Wasser-Fabrik in der Glockengasse 4711 hier seinen Zweigbetrieb aufmachte, und zahlreiche Leistenfabriken, die die kostbaren breiten Goldleisten auch ins Ausland vertrieben. Noch heute sitzen Betriebe dieser Art vor allem im Ehrenfelder Raum, der einen größeren Zuzug von vielen Handwerksbetrieben erhielt. 2000 Arbeiter waren in diesen Produktionsstätten beschäftigt. – Und die Zahl der Werktätigen wuchs von Jahr zu Jahr.

 

Sport- und Vereinsleben

Ältester Verein in Ehrenfeld ist der TV 79 Ehrenfeld. Zahlreiche Deutsche Meister, ja sogar Weltmeister, vom unvergessenen Radweltmeister Albert Richter, vom Ringer-Europameister Heini Nettersheim oder dem Deutschen Schwergewichtsmeister Vincenz Hower angefangen, bis zu den Nachkriegsmeistern im Boxen und Radsport, Horst Langer bzw. Willi Trost  waren Ehrenfelder.

Die Fußballer – von denen der alte Verein „Ehrenfeld 10" längst eingegangen ist – hatten damals ihre großartige Rhenania. Ob Stupp oder Hermanns, Körfgen oder Jüngel Ermes, Reichmanns Schorsch oder Franz Dubois und Mathes Melchior – bekannte Spieler, die zu verschiedenen Zeiten spielten -, die Rhenanen waren stets eine der beliebtesten Mannschaften Kölns. Längst haben sich die „Veilchen", wie sie einst genannt wurden, als SC West mit dem FC Phönix, aus dem einmal Böff Pelzer hervorging und bei dem zuletzt noch Nationalspieler Georg Euler spielte, vereinigt.

Von den Boxvereinen ist aus der Rhenania-Staffel, dem späteren BC Westen, zunächst nach dem Kriege der SC West und dann wieder der BC Westen entstanden. Und bei SC West unter Heinz Schmitz-Uhsners Betreuung sogar einen Oberligisten aufzuweisen. Auch der Traditionsverein Ehrenfeld 65 hat wieder eine spielstarke Mannschaft.

 

 

Rathaus

 

Rathaus in Ehrenfeld

 

Das Gebäude wurde 1880 erbaut. 1879 wurde es von

 Diözesenbaumeister Vincenz Statz fertiggestellt. Es war

 damals ein bedeutendes Bauwerk der Neugotik. 1943 wurde

 das Gebäude durch Bomben zerstört. der Abriss erfolgte 

dann 1956.